Die Windkraftanlage E - 66

In Deutschland sind ungefähr über 2500 Anlagen der E - 66 errichtet worden. Die Windenergieanlage E - 66 wurde bis Mitte 2005 gebaut, dann wurde sie auf die E - 70 umgestellt. Bis auf die Rotorblätter und ein paar kleiner Details sind die zwei Anlagen einander identisch. Die E - 70 erreicht durch eine neuartige Rotorblattgestaltung, bei fast gleichem Rotordurchmesser einen um 10% bis 15% höheren Engergieertrag.


Aufbau

Eine Windenergieanlage besteht in der Regel aus folgenden Hauptkomponenten:

- dem Fundament

- dem Turm

- der Gondel

- der Generator

- dem Getriebe

- dem Rotor mit den Rotorblättern

- der Windrichtungsnachführung

- dem Netzanschluss und der Bremse.


Funktionsweise

Bei ungefähr einer Geschwindigkeit von etwa 3 m/s, wird die Windrichtungsnachführung durch einen Computer gestartet. Dann dreht sich die Anlage in den Wind. Das Auftriebsprinzip erzeugt auf einer Seite der Blätter einen Überdruck und auf der anderen ein Unterdruck. Hierbei wird auf die Blätter, die Energie des Windes übertragen und der Rotor beginnt sich zu drehen. Mit dem mehrstufigen Getriebe ist der Rotor über die Antriebswelle verbunden. Die unterschiedlichen Drehzahlen des Rotors werden durch das Getriebe an die Generatordrehzahlen angepasst. Sobald der Generator die benötigte Geschwindigkeit zur Stromerzeugung erreicht hat, wird er an das Netz geschaltet und die Energie wird eingespeist. Die Anlagen erreichen, je nach Typ, ihre Nennleistung bei einer Windgeschwindigkeit von 11 m/s bis zu 15 m/s.


Technische Daten

Windenergieanlage ENERCON E - 66 / 18.70
Nennleistung 1800 kW
Rotordurchmesser 70 m
Nabenhöhe 98 m
Gesamthöhe 133 m
   
Anlagenkonzept: getriebelos, variable Drehzahl, Einzelblattverstellung
   
Rotor
Typ Luvläufer mit aktiver Blattverstellung
Drehrichtung Uhrzeigersinn
Blattanzahl 3
Überstrichende Fläche 3958 m²
Drehzahl variabel
   
Einschaltgeschwindigkeit 2,5 m/s
Abschaltgeschwindigkeit 25 m/s
   
Generator direktgetriebener ENERCON Ringgenerator


Anlaufgeschwindigkeit und Abschaltgeschwindigkeit

Durch die Regelelektronik wird die Windenergieanlage bei ertragsversprechenden Windverhältnissen angefahren und bei zu großen Windgeschwindigkeiten abgeschaltet. Die Windgeschwindigkeit wird dabei von der Drehzahl des Rotors und der abgegebenen Leistung abgeleitet, oder sie wird von der Steuerung ermittelt. In den Leerlauf oder Trudelzustand wird die Anlage bei zu geringen Windgeschwindigkeiten versetzt. Ein Stehenbleiben des Rotors würde die Lager mehr belasten als der Trudelbetrieb der Anlage.

Erst bei einer Windgeschwindigkeit von 2 - 4 m/s wird die Windkraftanlage eingeschaltet, weil sie dann erst die nennenswerte Energiemenge in das Stromnetz abgeben kann. Die Anlage wird bei zu großen Windgeschwindigkeiten (ca. 25 m/s) abgeschaltet, um Schäden durch Überlastung zu vermeiden. Um ein sicheres Abschalten bei Netzausfall zu ermöglichen, besitzen die meisten Anlagen eine Notstromversorgung.

Um den sicheren Betrieb der Anlage bei fast allen Windgeschwindigkeiten zu gewährleisten, besitzen sie eine Sturmregelung. Sie verstellt die Rotorblätter so, dass die Anlage in einem sicheren Betriebszustand verbleibt. Diese Regelung besitzen aber nur neuere Anlagen.